1.0   Geschichtliche Einführung zurück


Orthonyxie ist ein Kunstwort, das sich aus zwei griechischen Begriffen zusammensetzt:
ορθο=ORTHO=GERADE und
ονυξ=ONYX=NAGEL

Die wichtigsten Entwicklungsstufen der Orthonyxie (Nagelkorrektur) in chronologischer Reihenfolge:






1.1   Allgemeines zurück


DAS IST GEKLAUT UND ENTSPRICHT NICHT UNBEDINGT IN VOLLEM UMFANG MEINER MEINUNG
Orthonyxie: Möglichkeiten der Veränderung der Nagelform

Orthonyxie kommt aus dem Griechischen, Orthos = gerade, begradigen und Onyx =der Nagel, zu deutsch: Begradigen des Nagels.

Die Nagelplatte ist verformbar, sofern man diese lange genug in einer Position halten kann, was auf unterschiedlichste Weise praktizierbar ist.

Metallspangen haben grundsätzlich eine höhere Zugkraft und verweilen länger auf dem Nagel. Der Erfolg einer Drahtspange stellt sich im Gegensatz zur Klebespange recht schnell ein.
Die Spange ist vom Wachstum der Nagelplatte abhängig; der Nagel wächst zwischen 0,5 und 1,2 Millimeter pro Woche.

Mit Hilfe einer Orthonyxiespange wird eine hohe Zugkraft auf die Nagelplatte ausgeübt; gleichzeitig wird die Matrix aufgefordert, das Nagelwachstum in eine von der Spange gehobene Richtung zu verändern.

Das Verfahren ist schon lange Zeit aus der Zahnmedizin bekannt - mit der berühmten kieferorthopädischen Spange. Deren Erfolg ist unumstritten. Deshalb erscheint es umso verwunderlicher, warum es immer noch Mediziner gibt, die Nägel extrahieren. Eine Operation sollte wirklich nur "als Notbremse" gesehen werden und nicht als Mittel der Wahl.

mhh. könnte es sein, daß die "Mediziner" was von Sharpey Fasern, Wolff-Gesetz, Ducroquet, Davis, Delpech und sogar Newton mal gehöhrt haben??

Siehe auch Mechanische und Anatomische Grundlagen -Zahnspange







1.2   Mechanische und Anatomische Grundlagen zurück

Sehr oft wird die Orthonyxie-Spange mit der berühmten kieferorthopädischen Spange verglichen, nicht selten gleichgestellt.
Die unumsstrittene Wirkung der Zahnspange wird auch als Argument gegenüber den Sachbearbeitern der Krankenkassen, bzw. Krankenversicherungen benutzt.

Wie aus dem Anatomie-Unterricht bekannt sein dürfte, sind die Zähnen durch eine Gomphosis (Einkeilung) mit den Kieferknochen verbunden.
Diese bindegewebige Knochenverbindung (junctura fibrosa) ist eine Syndesmosis, d.h. eine Bandhafte Konochenverbindung aus der Gruppe der Synarthrosen ( συναρθρωσις).

Durch Besonderheiten der Articulatio dento-alveolaris betrachten einige Authoren sie als eine eigenständige Art der Bandfugen (junctura fibrosa) und nicht als eine Sonderform der Untergruppe der Syndesmosis.  
Vergl. Anatomie, 1.3 Bewegungsapparat

Klinisch werden die Zähnen durch den Zahnhalteapparat festgehalten.
(ab hier bitte ich meine Kollegen um Nachsicht, viel, viel Nachsicht).

Der Zahnhalteapparat (Parodontium, Periodontiom) besteht aus:
  • Wurzelzement
  • Desmodont
  • Gingiva und
  • Alveolarknochen
Das Wurzelzement gehört anatomisch zum Zahn, bildet, sozusagen die Artikulationsfläche aus der Seite des Zahnes. Diese Zemenschicht ist am Zahnhals um die 50 μm dick und wird bis zur Wurzelspitze bis 150 μm, d.h. 0,15 mm dick. In diesem apikalen Bereich befinden sich Zellen die in der Lage sind, Zanhzement zu bilden.

Im Zement sind zwei Sorten von Kollagene Fasern,
  1. die von-Ebner-Fibrillen
    oder intrinsische Fasern die nur im Zement sind und die
  2. Sharpeyschen Fasern
    oder extrinsische Fasern die vom Periost des Alveolarknochen bis zum Zahnzement reichen.
    Diese Fasern befinden sich unter dem Periost von sämtlichen Knochen und verbinden diese mit den Fasern der Muskelsehnen und auch die Knochen-Kortikalis mit dem Knorpel in den "echten"-Gelenken.
Die Anordnung der Zellen und der Fasern ist längst bekannt und auch die chemische Zusammensetzung, bzw. die Reihenfolge der Aminosäure in den Fasern.   Vergl. Physiologie, Kollagen

Der Begriff Desmodont oder Wurzelhaut wird auch als
  • Ligamentum periodontale,
  • dentoalveolärer Fasserapparat,
  • Desmodontalfasern,
  • Sharpeysche Fasern,
  • Fibrae dentoalveolares und
  • Fibrae cementoalveolares
bekannt. Diese Einrichtung besteht aus dreidimensional verflochtenen kollagenen Faserbündeln die zwischen dem Zement und dem Alveolarknochen verlaufen.

Der Desmodontspalt ist ca. 150 μm bis 200 μm breit, und so sind die Fasern 0,15 mm bis 0,2 mm lang.

Rateitschak et. al (2003) errechnete(n) die Anzahl der Faserbündel und kammen auf 28.000 pro mm2.

In diesem Spalt (DesmodontSpalt) befinden sich ausser den Sharpeyschen Fasern noch Fibroblasten, Osteoblasten, Osteoklasten, Zementoblasten, Leukozyten, Epithelzellen, Blutgefäße, Lymphgefäße, Nerven, Schmerzrezeptoren und Druckrezeptoren, nebst Gebewsflüssigkeit.

Besonders die Druckrezeptoren melden ständig den Druck an das Gehirn (auch im Schlaf) und steuern so die Kaumuskeln, um den Unterkiefer an die richtige Stellung zu halten. Eine typische Störung ist der Bruxismus, Zähneknirschen.

Die sogenannte Gingivale Faserbündel, auch Supraalveolärer Faserapparat besteht aus Kollagene Fasern die vom Zahnzemet zur Gingiva (Zahnfleisch) verlaufen. Zusammen mit diesen Fibrae dentogingivales verlaufen andere Fasern die nicht am Zahn ansetzen und die Aufgabe haben, die Gingiva (Zahnfleisch) zu stabilisieren.

Das Saumepithel umschließt die Zähne und bildet den Boden des sulcus gingivale. Hier sind auch zahlreiche Drucksensoren.

Die AlveolarFortzätze der Kiefer haben ähnliche Strukturen wie alle "Röhrenknochen".

Auf der labialen und palatalen, bzw. lingualen Seite befindet sich die Kortikalis oder Compacta, d.h. die äußere Lage des Alveolarfortsatzes besteht aus einer der Kortikalis genau entsprechendes Knochensorte. = Ko
Danach, nach innen im Alveol befindet sich eine Knochensorte, die genau der Spongiosa der Röhrenknochen entspricht, mit Trabekeln und Fettmark. = Spo

Ganz innen im Alveol, nahe der Zahnwurzel befindet sich wieder eine Knochenschicht, die der Kortikalis entspricht, die allerdings zahlreiche Perforationen (Pe) hat, durch welche Blutgefäße, Lymphgefäße und vermutlich Nerven vom Knochen in den Zahn gehen.
(So wie in den Arterien-Venen-Nerven Verbindungen vom Knochen zur Pulpa dentis (ZahnNerv) = Pu.)

Von diesem Alveolarknochen gehen die Sharpeyschen Fasern bis zum Zanhzement. Es handelt sich um sehr gut bekannte Kollagenfasern.
Der Alveolarknochen wird auch Lamina cribriformis benannt, cribra=Sieb. ausgesprochen criBIformis, das R dazwischen ist im XXII Jahrhundert verlorengegangen.


Für die Ortodontie sind die Kollagen-Fasern des Periodonts wichtig.
Diese Sharpey-Fasern haben im Alveolarberich eine unterschiedliche, sehr gut bekannte Andordnung.
Im Gingivalen Bereich gibt es Fasern die vom Zahnzement zur MundSchleimhaut gehen = G.

Einige Fasern verlaufen Horizontal =H vom Zannzement zum Alveolarknochen.

Gleich darunter gibt es Fasern die Schräg=Obliquuom=O vom Knochen zum Zahn verlaufen.

An der Zahnwurzelspitze verlaufen die Fasern die das Alveolarperiostium mit dem Wurzelzement verbinden. =A=Apikale Fasern

Die Zähne sind in einem oberen (Arcus dentalis superior) und einem unteren Zahnbogen in den Kieferknochen "eingekeilt".

Die Höcker der Zahnkronen des Arcus dentalis superior passen im Idealfall genau zu den des Arcus dentalis inferior.

Die Beziehungen zwischen den Zähnen sind sehr komplex und es gibt zahlreiche Linien und Kurven um diese mathematisch-technisch zu erfassen und zu beschreiben. Okklusionsebene, Campersche Ebene, Bonwillsches Dreieck sind Linien die auf bestimmte Punkte in den Zähnen basieren.
Okklusion ist der Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers, mit (dynamische) oder ohne (statische) Bewegungen. Artikulation ist die dynamische Okklusion, was aber in Deutschland nicht mehr verwendet wird.

Das ineinaderpassen der Höcker wird Interkuspidation genannt.
Wird diese Zahn-zu-Zahn-Beziehung bei einem oder mehrere Zähnen so verändert dass die Kuspiden nicht ineinander passen oder wenn ein Überbiss entsteht, dann werden diese Fehlstellungen korrigiert, indem die Zähnen bewegt werden.

Dazu verwendet man u.a. die "Zahnspange".

Hier wird Druck, bzw. Zug auf einen oder Mehrere Zähne ausgeübt umd diese zu bewegen.

Daß einen Zusammenhang zwischen der Skelettmorphologie und der von außen angebrachten Last besteht, hat bereits Galileo Galilei 1683 berichtet.

Erst der berliner Anatom und Chirurg Julius D. Wolff (1835-1902) im seinem 1892 veröffentlichen Werk "Das Gesetzt der Transformation der Knochen" brachte die Knochenumbau und Beanspruchung zusammen:
Auf jede Veränderung der Knochenfunktion folgen entsprechend den Gesetzen der Mathematik bestimmte Veränderungen in der inenren Architektur und der äußeren Konformation.

Einfacher gesagt: die Knochenform und -Festigkeit folgen der jeweiligen Knochenfunktion.

Die Gültigkeit des Wolff-Transformationsgesetzes erweist sich auch bei der Frakturheilung an winkelig gestellten Röhrenknochen während der Kallusbildung.

Weitere Unteruschungen, vor allem die von Harold Frost (1921-2004) 1960 im Utah Paradigm of Skeletal Physiology 1960 veröffentlicht ergänzen das Wolff-Gesetz.

Wird ein Knochen (Bone) belastet, dann stellt sich auf die Druck (P) Seite eine elektrische negative Ladung ein. Auf die Zug (T) Seite eine positive Ladung.
Diese Piezoelektrische Ladungen beeinflussen die Zellmembran der Osteoblasten und der Osteoklasten und so werden bei Zug (+) die Osteoblasten angeregt, bei Druck (-) die Osteoklasten.
 

Wird eine Belastung auf einen Zahn ausgeübt, dann übertragen die Fasern des Zahnhalteapparats diese Kraft auf den Alveolarknochen.
Wenn eine Kraft in Richtung des roten Pfeiles auf dem Zanh einwirkt, entsteht ein Drehpunkt in etwa auf die Mitte des X.

Auf die Druck-(P)-Seite werden die Osteoklasten durch die negative Ladung angeregt und diese resorbieren den Knochen.

Auf die Zug-(T)-Seite sind die Osteoblasten die zur Knochen-neubildung angeregt werden.


Die Praxis und zahlreiche Experimente zeigen daß die Größe der angewandte Kraft sehr genau kalkuliert werden muss.

Wird eine Kraft auf dem Punkt X angewandt, dann bewegen sich Zahnkrone und Zahnwurzel in den Richtungen der Pfeile.

Bei einer Kraft von 50 cN entsteht eine Zone von Knochenresorption auf der Druckseite und eine Knochenneubildungszone auf der Zugseite.

Wird der Druck auf 60 cN, dann wird noch zusätzlich die Zahnwurzel resorbiert, in der Wurzelresorptionszone Rr.
Die Knochenresorptionszone Ro ist erheblich größer und es ist eine deutliche Dehnung der Fasern F auf der Seite der Knochenneubildung Do zu sehen.

Es wird deutlich, eine geringe Erhöhung der angewandte Kraft hat eine große Wirkung. Das zeigt, dass die Kraft vom Zahnhalteapparat nur geringfügig gedämpft wird. Vor allem die aus Kollagen bestehenden Scharpeyschen Fasern, die eine maximale Länge von 200 μm haben sind sehr stabil und übetragen die Kraft direkt auf den Alveolarknochen.

Diese Knochenresorption auf der eine Seite und Knochenneubildung auf die anderen bedingen die Wirkung der kieferorthopädischen Spange.


In zahlreichen Anatomischen Publikationen, und in Anlehnung an Zeichnungen von Netter, wird ein Sagitalschnitt einer Fingerbeere gezeigt. Auf einige Zeichnungen wird gezeigt, dass die Epidermis unter dem Nagelkorpus histologische Unterschiede aufweist.

Meist wird eine braune Schicht, die als Stratum corneum oder Hornschicht beschriftet wird einfach weggelassen und keine einzelnen Epidermisschichten gezeigt.
Klinisch wird oft von der Germinalschicht oder Stratum germinativum gesprochen, welche aus Stratum basale und Stratum spinosum besteht, und einer Hornschicht die aus den anderen Strati der Epidermis gebildet wird.


Die Epidermis unter dem Nagelkorpus besteht aus der Basalschicht (Str. basal) und der Stachelschicht (Str. spinosum).

Die Subcutis unter dem Nagel ist soweit verändert, dass einige neuere Authoren (ab 2006) von einem kompleten fehlen einer Subcutis reden.
Zwischen dem Nagel distal der Matrix und dem Periostium befindet sich eine aus derbem Bindegewebe bestehende Dermisschicht.

Diese Dermissicht wird von straffen Bindegewebssträngen durchzogen, die die Retinacula unguis bilden.
Die Spitzen der Papillen ragen in die Epidermis hinein und verursachen Längsrillen in der palmaren, bzw. plantaren Seite des Nagels.

Das Gefäßsystem weist ebenfalls strukturelle besonderheiten auf.
Es befindet sich zahlreiche knäuelartige Gefäßkonvolute um und in welche viele Zellen zu finden sind.

Diese als Glomusorgane oder Hoyer-Grosser-Organe bekannte Strukturen produzieren vasoaktive Substanzen die evtl. auch Systemisch wirken.
Diese Anastomosis arteriovenosa glomeriformis sollen auch in der Thermoregulation beteiligt sein (Clara 1956).

Die für die Sinneswahrnehmung notwendige Gewebsspannung wird durch Blutumleitungen in den arteriovenösen Anastomosen geregelt.

Sehr oft wird die papilläre Form der epidermo-dermale Zone als Mechanismus der Verankerung der Epidermis an die Dermis, teilweise auch als notwendige Bedingung erwähnt.
Diese Falten werden durch Verkleinerung der Furchen und Kämmen des Str. papillare im Alter weniger, dadurch reduziert sich die Anzahl der Keratinozyten um bis zu 55%.

Die Falten alleine würden nicht genug Haftung bringen, um die Epidermis an die Dermis zu verankern, bringen aber eine Oberflächenvergrößerung mit sich.


Die Verankerung der Epidermiszellen an die Basalmembran und durch diese an die Dermis wird Epidermo-dermale Junktionszone benannt.

Die Keratinocyten liegen auf die Basalmembran und sind die Hauptzellen des Stratum basale.


Wie im allgemeinen Anatomie-Teil gesagt, sind die Keratinocyten (K) durch Hemidesmosomen mit der Basalmembran verbunden.

Dieser Ankerfilamente (2, blau) bestehen aus Kollagen Typ V und VII und verbinden sich an Laminin (6).
Die Lamina densa (3) der Basalmebran, die aus der Seite der Epidermis ist, besteht aus Kollagen Typ IV. Diese Kollagenfasern verbinden sich mit dem Laminin.

Die dicken Kollagenfaser Typ I (1), die ca. 90% des Kollagens der Haut ausmachen sind in der Dermis, reichen bis zur Hypodermis, zusammen mit Fasern vom Typ III und elastischen Fasern.
Die Ankerfilamente (2, braun), die aus Kollagen Typ VII bestehen verbinden sich an Laminin in der Basalmebran mit beiden Enden und bilden "Schlaufen" um die langen, dicken Kollagenen Fasern Typ I der Dermis.

Es gibt Verbindungsstellen (4) aus Kollagen typ IV von welche Verankerungsfibrillen (7) aus Kollagen Typ VII zu anderen von diesen Ankerplatten gehen und auch zur Basalmembran. Einige Fibrillen bilden von hier aus auch Schlaufen um die Kollagen Typ I Fasern.

Es handelt sich um Verbindungen die eine große Beweglichkeit erlauben.


Die große Menge an kurzen Kollagenen Fasern Typ I, die als Sharpeyschen Fasern in der Art. dento-alveolaris die "Spangen-Kraft" Übertragen sind hier nicht vorhanden.

Wie straf die Bindegewebssträngen die die Cutis unter dem Nagel durchziehen (Retinacula unguis) wirklich sind, ist bisher nicht untersucht worden.
Einige Authoren bezeichnen diese Faser als Kollagen Typ I, aber genaueres ist bisher (April 2009) nicht beschrieben worden.
Es wird vermutet, dass diese Fasern, die ein scherenhaftes Geflecht (Scherengitter) bilden die Basalmembran mit dem Periostium binden.

Die untere Schicht des Nagels passt sich genau an den Papillen der Dermis an.
Dadurch entstehen im Nagelbett (lectulus unguis, solum unguis) Längsfurchen, von denen 100-300 pro Nagel gibt und als Coriumleisten bekannt sind.

In der unteren Schicht des Nagels (Corpus unguis) befinden sich die palmare, bzw. plantare Längsfasserschicht der Tonofobrillen (fibrae longitudinales palmares).


Diese Längsrillen in der palmare, bzw. plantare Seite des Nagels sind deutlich zu erkennen. Auch die drei Schichten der Nagelplatte: die obere Schicht mit den longitudinalen Tonofibrillen, die mittlere Schicht mit den Transversalen Fasern und die untere mit den ebenfalls längs verlaufenden Fasern.
SoHo ist das Sohlenhorn, eine vernhornte Grenzschicht zwischen das Nagelbett und der Epidermis der Finger, bzw. Zehenbeere.



Wenn die transversale Wölbung des Nagels vergrößert oder anders verändert ist, kann dies Probleme verursachen.
Zuerst reagiert der Organismus mit einer Hyperkeratose bei gleichzeitiger Erhöhung der Blutzufuhr zum betroffenen Gebiet. Als Folge wird der Druck auf die Stelle noch höher, was zur einer Zunahme der Pathologie führt.

Diese typische Entzündung des Sulcus, kann zum Einwachsen des Nagels in die Haut und bis zur Granulombildung führen, deswegen ist man bestrebt, diese Formveränderungen zu korrigieren oder die Entstehung zur verhindern.

Die Behandlung eines eingewachsenen Nagels (Unguis incarnatus) ist je nach Schwere in den verschiedenen Länder der Erde unterschiedlich geregelt.

Bei einer Onychocryptosis mit piogenen Granulom, wobei ca. 50% des Nagelbetts vereitert ist, ist die Behandlung in fast allen Ländern medizinisches Personal mit chirurgischen Erlaubnis vorbehalten.
Der Arzt o.ä: (in UK Podiatrist, in US DPM, in Spanien Podólogo, usw.) entscheidet welche Behandlung notwendig ist. In diesem Fall wurde der Nagel unter antibiotische Abschirmung vollständig entfernt


Eine konservative Behandlung diese Problematik zielt daraus, ein Einwachsen der Nagelplatte zu verhindern oder auch die Form derselben zu korrigieren.

Hierfür werden oft Hilfsmittel verwendet, die einen nach dorsal gerichteten Zug auf die Nagelplatte ausüben.
In Anlehnung an die Kieferortophädischen Spange wird u.a. die Elastische Eigenschaft von Metalldraht verwendet.

Unter Anwendung der Hooksches Gesetzt, üben die an den Rändern der Nagelplatte angesetzten Drahthäckchen eine Zugkraft auf diese aus.
Durch ein zusammenziehen der als Ω bekannte Drahtschleife wird eine Spannung erzeugt die dann auf die Nagelränder wirkt.
Die Kraft wirkt in den Richtungen A, B und C mit unterschiedlichen Stärken. Das Draht übt auch eine Kraft von dorsal nach plantar auf die Nagelplatte.

Je nach Spannung wird das Metallstück bestrebt sein seine ursprüngliche Form gegen den Widerstand der Nagelplatte zu erreichen.

Wieviel von dieser "Spann-Kraft" wirklich übertragen wird, hängt vom Winkel zwischen dem Drahtschenkel und der Nagelplatte-Längs-Achse ab. (Hier Winkel A)
Beträgt dieser Winkel 90 grad, dann wird die ganze Ktaft übertragen =1. Bei 45º wirkt nur 71% der Kraft.

Je flacher der Winkel von Nagelkante zu Spange, desto größer die Fliehkraft. Darum versuchen wir, den Winkel so rechtwinklich wie möglich zu halten

Zitat-ENDE, flach damit die Kraft nicht flieht??
Die Kraft flieht nicht weg und es handelt sich auch nicht um Fliehkraft (siehe Physik), vielmehr wirkt die Kraft in eine andere als die gewünschte Richtung, bis zur in eine voll entgegengesetze bei einem Winkel von 270º. (Technisch mit der Spange nicht möglich).

Es wird versucht, einen oder beide Ränder der Nagelplatte anzuheben und so die gewünschte Form zu erreichen.
Wird ein Balken auf den Nagelkorpus fixiert (1), dann ist es möglich vom Punkt 2 aus einen Zug auf Punkt 3 der Nagelplatte auszuüben. Mit einem zusätzlichen Auflagepunt (4) ist auch eine Hebelwirkung möglich, die einen von dorsal kommenden Druck auf den Nagel bewirken kann.

Mit diesem Druck wird versucht eine evtl. erhöhte Wölbung zu verringern und so die Nagelform zu verbessern.

Allerdings wird auch einen Zug vom Punkt 1 auf die Nagelplatte ausgeübt.

Das Hilfsmittel muss an der Nagelplatte fixiert werden und dafür werden verschiedene Methoden verwendet.
Die heute (2009) oft verwendete Methoden sind die Häckchen (3), verschiedene Kleber (G) zwischen "Spange" und Nagelplatte und Materialen die verwendet werden um den Draht mittels "Einbetonierung" zu fixieren (F).

Die benötigte Kraftwirkung (T) kann auch aus verschiedenen Arten erreicht werden, wie zum Beispiel gedehnte Gummibänder oder andere elastiche Materialen. Eine Vorspannung aus eine Drahtschlaufe (B) findet auch Verwendung, weniger gebraucht werden Schrauben , die eine genauere Dosierung der Zugskraft ermöglichen.

Anstatt der zwei auf dem Nagelkörper aufgeklebte Anker, A1 und A2 kann der Zug (T) auch mittels Häckchen auf die Nagelplate übertragen werden (A3).

Die Formveränderung, die von den Hilfsmittel verursacht werden können sind von den auf die Nagelplatte wirkende Kräfte und dem Verformungswiderstand der Platte selber abhängig.

Die gesamte elastische Kraft des Drahtes wirkt in Teilkräften auf die Nagelplatte.
Die ZugKraft T versucht den einen Rand der Platte anzuheben, die Druckkfat P drückt die Nagelplatte dach palmar/plantar und auf der anderen Seite, hier durch die Drahtsanordnung bedingt, teilt sich die restliche Kraft in mehreren Komponenten.

Die hier als Kräfte F1 bis F7 gezeichnete Vektoren sind unendlich viele verschiedene Zugrichtungen, die alle eine andere Magnitude (Stärke) haben. Die mathematische Berechnung ist einfach aber springt den Rahmen der Podologie. Die Hauptrichtung der Summe dieser vektoriellen Werte wird der Eeinfachs halber hier als R2 gezeichnet.
Die Richtung und Stärke diese R2 wird durch die ebenfalls vektoriell wirkende Zugkraft R1 modifiziert. Die vektorielle Summe (kann vereinfacht mit dem Kräfteparallelogram angenährt werden) diese beiden R1 und R2 ist die Wirkung des Drahtes auf diese Seite der Nagelplatte.

Gegen die Wirkung von P stellt sich der Widerstand der Nagelplatte selber und der der Strukturen unter dem Nagel in diesem Bereich.

Gegen T stellt sich ebenfalls die Härte der Nagelplatte (W2) und die Haftung derselben an die Strukturen darunter.

Gegen die Summe von R1 und R2 stellen sich ebenfalls die Haftung der Nagelplatte an das Hyponychium und die Stärke der Platte (W1) selbst.

Der Widerstand W2 hat eine gerade Richtung, nicht so W1.
Deswegen werden die 2 Richtungen (in Wirklichkeit unendlich viele) von W1 addiert. Die vektorielle Summe ist auch von dem Wert des Winkels ω (das kleine Ω=OMEGA) abhängig.

Deswegen ist der Widerstand der Nagelplatte von der Form abhängig, die wirkende elastische Kraft kann aber vom Behandler durch richtiges platzieren des Drahtes, des Omega (Schlaufe), des Angriffswinkel der Schenkel an die Nagelränder und der Fixierung der Spange an die Nagelplatte (mit Acrylat-kleber oder ähnliches) beeinflußt werden.






1.3   Materialen zurück
Fast alle in der Orthonyxie verwendete Materialen sind aus der Zahnmedizin entnommen, teilweise mit Anpassungen um eine kostengünstige Lösung zu erhalten.
Die in der Zanhmedizin benötigte hohe Genauigkeit ist in der Orthonyxie nicht notwendig und so können Kosten gesenkt werden.

Die Technischen Grundlagen sind allerdings dieselben.
Die führende Herstellerfirmen in Orthonyxie-Materialen sind auch in der Zahntechnik zu finden.

Eines der bedeutendesten Fachbücher in der Zahntechnik ist:
Phillips's Science of Dental Materials
was leider nicht auf deutsch erhältlich ist. Die Chemie Bücher beinhalten sicherlich noch ausführliche Information, nicht aber die praxis-bezogene Erklärungen des Phillips.  (ISBN 0-7216-9387-3)


Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung sind insbesondere die additionsvernetzten Silikone physiologisch unbedenklich.

Der dauerhafte Hautkontakt ist in der Regel risikolos, da das menschliche Immunsystem kaum auf die Silikone reagiert.

Silikone sind synthetische Polymere. Die Ketten haben einen den Alkanen sehr änlichen Aufbau, allerdings aus abwechselnd Silicium- und Sauerstoffatomen.

Die korrekte Bezeichnung ist Siloxane, bzw. Poly(dimethyl)siloxane.

Die Bezeichnung Silikone leitet sich vom englischen "silicon ketone" ab.
vergl. Chemie -Aldehyde >Carbonylgruppe bzw. >>Ketogruppe.
Der internationale Freiname der Verbindung lautet Dimeticon.

Um 1901 verwendete Frederick Stanley Kipping (16.08.1863 Manchester - 01.05.1949 Wales) die Bezeichnung silicone für poly-diphenyl-siloxan, basierend auf der Ähnlichkeit der chemischen Formel mit Benzophenone, daher die Annhamne, silicone seien Ketone, die anstatt C ein Si Atom haben. Silizium (Si) ist auf Englisch silicon. Silizium-Atome aber, gehen (meist) je eine einfache Verbindung mit zwei O-Atome (>O-Si-O) anstatt der einzelne zweifache Verbindung bei der Karbonylgruppe (>C=O) der "echten" Ketone.





Abdruckmaterialen:








Acrylstoffe    zurück
Das Positiv des Nagels kann in Gips gegossen werden. Wegen einer besseren Genauigkeit wird aber Acrylharz verwendet. Das auch in der Zahnmedizin am meistens benutzte Acrylharz ist ein Derivat der Methilmetacrilat. Die bekannteste Bezeichnung ist Paladur.
→weitere Informartion

©Paladur ist eine eingetragene Marke von einem Acrylharz, welches aus einem Monomer in flüßiger Form und einem Polymer als Pulver geliefert wird.

Werden Polymer (Pulver) und Monomer (Flüßigkeit) in der richtigen Mengen vermischt, ensteht eine Paste die nach weniger Zeit polymerisiert und unter Wärmeabgabe hart wird.















Epoxyde    zurück
Die Epoxide oder Oxacyclopropane sind eine Stoffgruppe cyclischer, organischer Verbindungen die sehr reaktionsfähig sind.
Sie leiten sich vom Cyclopropan ab, wobei ein Kohlenstoff- durch ein Sauerstoffatom ersetzt worden ist.
→weitere Informartion















Metalle    zurück
Metalle haben einige nützliche mechanischen Eigenschaften die für die Anfertigung von Orthonyxie-Spangen vorteilhaft sind:
  • Elastisches Verhalten
    Dadurch kann der Draht einen Druck/Zug bewirken.
  • Duktilität
    Ist die plastische Verformbarkeit, dadurch kann der metallische Draht an die Form der Nagelplatte angepasst werden.
  • Bruchdehnung
  • Wärmedehnung
Diese Eigenschaften beruhen darauf, dass die Atome im Kristallgitter durch die frei bewegliche Elektronen miteinander verbunden werden.

Dadurch werden die durch Verformung oder Überdehnung aufgerissene atomare Bindungen schon bei Zimmertemperaturen durch die bewegliche Elektronenwolke wieder neu verknüpft.












1.4   Indikationen, Erwartungen zurück







1.5   Kontraindikationen, Gefahren zurück







2.1c   Spange anfertigen zurück

  1. Draht schneiden
  2. Omega anfertigen
  3. Schenkel-Enden abflachen
  4. Schenkel an Nagelplatte anpassen
  5. End-Häckchen anfertigen
  6. Enden entgraten
  7. Pass-genauigkeit kontrollieren


1. Draht schneiden

2. Omega anfertigen
Die als Omega Ω bekannte Schlaufe kann mit einer normalen Spitzzange angefertigt werden.
In der KieferOrthopädie gibt es spezielle Stufenzangen, um mit nur einem Arbeitsgang solche Schlaufen zu erhalten.
   
In der Podologie wird die KFO StufenZange auch Rading Zange genannt.
 
  Auch die Orthonyxie-Zange wird unter Rading-Zange in einigen Katalogen erwähnt.
Diese Zange sollte nebst Omega-Biegung noch mehrere Arbeiten erlauben, u.a. Schneiden und Häckchen anfertigen.
 
   
  Die Produktion der Orthonyxie-Zange erfordert hohe Genauigkeit von den Herstellern.

Die Stifte, die das Draht durch die Löcher schieben, müssen sehr genau im rechten Winkel zu den Rillen positioniert werden, damit die Biegung gelingt.
Ist ein Stift falsch gesetzt, wie im Bild 2, dann wird das Draht nicht richtig geformt.

Ein genaues Ω erreicht man mit den Zangen aber nicht, eher ein umgekehrtes U. Diese U-Schlaufen wirken genauso wie die Omega-förmige, geben aber weniger Längenanpassungsmöglichkeiten.
 

3. Schenkel-Enden abflachen
Das Häckchen, welches den Rand der Nagelplatte umgibt nimmt relativ viel Platz ein, was zu einer Reizung des ohnehin empfindlicher Sulcus-Bereich führen kann.


Ein runder Draht mit einem Durchmesser von 0.5 mm hat einen Querschnitt von 0,188 quadrat mm
Wenn das Metall zu einer Breite von 1,2 mm abgeflacht wird, beträgt die Höhe nur 0,15 mm.
Wenn die Abflachung mit Hammer und Amboß erreicht wird, soll beachtet werden, dass die letzten 4-5 mm die danach das Häckchen bilden werden, eine gleichmäßige Breite haben. Auch wichtig ist es, den Hammer gerade zu halten, um Beschädigungen des Drahtes zu vermeiden.

Durch diese Abflachung wird der benötigte Platz für das Häckchen vermindert und gleichzeitig die Auflagefläche des Metalls an der unteren Seite des Nagelkörpers vergrößert.
4. Schenkel an Nagelplatte anpassen
Im Idealfall liegen das Omega und beide Schnekel ganz flach auf die Nagelplatte, ohne Zwischenräume.

Bei der Anpassung des Drahtes an die Form der Nagelplatte kann eine Erwärmung des Metalls hilfreich sein, aber wenn die Temperatur so hoch wird, geht die Elastizität verloren und eine Zugwirkung dadurch verhindert.

Um das Draht in die benötigte Form zu biegen werden Zangen aus der Kieferorthopädie (KFO) und auch aus dem Juwellierhandwerk genommen.
    Die KFO Zange nach Fischer eignet sich gut um die Drahtschenkel an die Nagelplatte anzupassen.

Die konischen Backen der Zange sollen so angefertigt werden, dass eine "Knickbildung" vermieden wird.
 
Einige Hersteller lassen eine sehr ungünstige scharfe Kante, die beim ansetzen des Drahtes sofort einen Knick verursachen.
Die "nachgearbeitete" Seite der Fischer-Zange bringt eine Biegung ohne den störenden Knick.

Die Schenkel müssen an die Form der Nagelplatte angepasst werden, wobei zu achten ist, dass die Biegungen keine Knicke haben.
Um eine optimale Wirkung zu erreichen, sollen die Häckchen flach genau auf die Oberfläche liegen, und das Omega einen Rechtwinkel mit der Auflage bilden.
Beachte aber, dass in einer richtigen Spange die Enden abgeflacht wurden, und dadurch werden diese breiter.
Das gebogene Häckchen im zweiten Bild hat keinen richtigen Kontakt mit der Unterseite der Nagelplate, deswegen wird meist desen Ende direkt nach dorsal weitergebogen. Im dritten Bild berührt die Drahtspitze die Nagelplatte und im Normalfall bohrt sich diese Spitze in den Nagelkörper.
Der Idealfall vom Bild 4 ist in der Praxis sehr schwierig zu erreichen.
5. End-Häckchen anfertigen

6. Enden entgraten

7. Pass-genauigkeit kontrollieren
Um eine optimale Wirkung zu erreichen, muss die Spange genau auf die Nagelplatte liegen und die Schenkel den richtigen Winkel haben.

Wenn die Spange frei auf eine gerade Oberfläche liegt, müssen beide Schenkel überall Kontak mit dieser Fläche haben und das Omega Ω muss einen nahezu rechten Winkel (90º) mit dieser bilden.

Die Schenkel müssen auch voll auf die Nagelplatte liegen, und die Häckchen auf der plantaren Seite der Nagelplatte ebenfalls ohne Abstand vollen Kontakt haben.



Diese automatischen Anmischsystemen ergeben Mischungen mit weniger Blasen als handgespatelte Mischungen.

















X.1   Links, externe zurück
 
Beschreibung/Inhalt
 
URL-Adresse
 

 
Landesinnungsverband-Ortopädie-Schuhtechnik
  liv-nds.de

 
suche nach:Wer erwartet, daß ein Nagel... und vergleiche mit liv-nds.de
  ruck-koerzer.de

 
Spanische Erfahrungen
  Podiatry-Arena.com

















 
 

Materialen -AdditionVernetzte Silikone →zurück
Die beiden Komponente der Additionvernetzte Silikone bestehen aus Siloxanketten, wobei die eine ein Vinyl-Siloxan ist, d.h. die Polymerketten enden mit einer Vinyl-Gruppe -CH=CHH.

Die Doppelbindung ist instabil und kann gelöst werden.
Durch die Lösung der Doppelbindung können sowohl das zweite C-Atom als auch das Terminal C-Atom der Vinylgruppe je eine zusätzliche Bindung eingehen und bleiben durch eine enfachbindung gebunden (1).

Die freigewordene Bindung (2) verbindet sich mit dem Si-Atom der anderen Kette, wobei hier (3) ein H-Atom frei wird.

Dieser H-Atom verbindet sich mit dem C-Atom der Vinylgruppe.
Alle H-Atome der Hauptkette die direkt mit einem Si-Atom verbunden sind, werden im Idealfall zu der Vinylgruppe der anderen Ketten übertragen.

Die Si-Atome verbinden sich mit dem End-C-Atom der Vinylkette, und das andere C-Atom "übernimmt" das vom Si-Atom freigelasses H-Atom.
Wenn die Mengen der beiden Komponenten richtig ist, dann werden sämtliche Atome eingebunden und es bleiben keine Residuen übrig.

Stimmen die Mengen nicht überein, oder sind Unreinheiten vorhanden, dann bleiben vor allem H-Atome frei, die sich zur Wasserstoffgas (H-H) verbinden und kleine Blasen bilden.

Diese mikroskopische Blasen können kleine Löcher im Modell verursachen. Aus diesem Grund empfehlen einige Hersteller eine "Wartezeit" vor dem Ausgießen der Modelle, um ein Entweichen des Gases zu ermöglichen.
siehe 19.4 Beispiel für die klinische Anwendung von Abformmassen. Curriculum, Prothetik, Band II

 
 

Materialen -KondensationVernetzte Silikone →zurück
Ein Hauptkomponent der meisten Kondensationsilikone ist hydroxyliertes polydimethylsiloxan. PDMS
PDMS ist auch als Dimeticon oder Polysilane bekannt.

Die erste und die letzte Dimethylsilyl-Gruppe wird hydroxyliert, deswegen redet man von α-ω-hydroxylierung.
Die andere Komponente ist Orthotetraethylsilikat, d.h. ein Si-Atom verbindet sich mit 4 Ethyl-Reste über ein Sauerstoff Atom.

Ortho bezeichnet die Form der Molekül.
siehe -ortho, -meta, -para in Chemie.
Zwei Ethyl-reste des Orthotetraethylsilikat lösen sich samt O-Atom von der Molekül, bei gleichzeitiger Abtrenung eines H-Atom vom PDMS.

Die anderen 2 Ethyl-Reste können sich ebenfalls trennen, für die Erklärung hier werden aber ignoriert.
Zwei PDMS-Ketten (hier mit nur je einem Glied) verbinden sich mit dem Orthotetraethylsilikat, wobei 2 Ethyl-reste mit je einem O-Atom frei werden.

Aus jede PDMS-Kette wird auch ein H-Atom frei.
Jeder aus der PDMS-Kette freigewordene H-Atom verbindet sich mit dem Ethyl-rest, der schon einen O-Atom hatte.

Die Substanz, die aus dieser Verbindung hervorgeht ist Ethylalkohol.

 
 

Materialen -Acrylstoffe →zurück
Die Verbindung zwischen den O-O im Benzoilperoxid kann relativ leicht chemisch oder thermisch gelöst werden.

Dadurch bleibt jedes der O-Atome mit einem freien Elektron.

Jeder Hälfte des Benzoilperoxid wird zu einem freien Radikal.
Das "agressive" freie Radikal ist in der Lage ein Elektron der Doppelbindung H2C=C im Methilmetacrilat an sich zu binden.

Die Dopelbindung wird gelöst und das linke C-Atom des Methilmetacrilat bindet sich mit dem O-Atom des Benzoilperoxid
Eins der Elektronen der Doppelbindung teilt sich jetzt ein Orbital mit einem Elektron des O-Atoms.

Das bedeutet dass ein Elektron sich nach links verschiebt, um eine Verbindung (ein Orbital teilen) mit dem freien Elektron des O-Atoms vom Benzoilperoxid einzugehen.

Das andere Elektron der Doppelbindung bleibt jetzt frei, und wird selber zu einem freien-Radikal-Bilder.
Die Bindung zwischen der eine Hälfte des Benzoilperoxid und des Methilmetacrilat ist jetzt stabil.

Das C-Atom, welches mit der Hälfte des Benzoilperoxid gebunden ist, hat aber nur 3 der 4 Elektronen der äußersten Schale in einer Bindung, deswegen bleibt ein Elektron frei.
Durch das freie Elektron wird das Ende der BenzoilPeroxidHälfte-Methilmetacrilat Kette zu einem freien Radikal.

Dieses freie Radikal kann dann, genau wie Anfangs die eine Hälfte des Benzoilperoxids, ein Elektron der Dopelbindung vom Methilmetacrilat an sich binden.
Die zweite Methilmetacrilat-Molekül wird jetzt an die Kette gebunden, wobei sie selber zu einem freien Radikal wird, und wieder in der Lage ist, andere Methilmetacrilat-Moleküle zu aktivieren.
Jede Methilmetacrilat-Molekül wird eingebunden, indem die Doppelbindung gelöst wird, und dann ein Elektron frei bleibt, wodurch die ganze Kette zu einem freien Radikal wird.

 
 

Materialen -Epoxyde →zurück


 
Wenn die 3 C-Atome im Propan (HHHC-HCH-CHHH) einen Ring bilden entsteht Ciclopropan.

Die C-Atome 1 und 3 im Propan lösen je eine σ-Bindung zum H-Atom auf und gehen eine Bindung miteinander ein, wobei 2 H-Atome verloren gehen.

Das entstandene CycloPropan ist die einfachste Ringförmige organische Verbindung.
In dieser cyclischen Verbindung sind alle Atome, die den Ring bilden gleich.

Wird ein C-Atom im Ring durch ein O-Atom ersetzt, enstehen Heterocyclische Verbindungen die Oxyrane benannt wurden.

In der ofiziellen Austauschnomenklatur werden diese Substanzen als Oxacyclopropane bezeichnet (CycloPropan mit O).

Allerdings ist eine Verbindung mit 2 C-Atome Ethan und nicht Propan, deswegen heisst das kleinste Oxacyclopropan EthylenOxid.
 
Das einfachste Epoxid ist das Ethylenoxid.
üblich.

Das einfachste Oxiran ist das Ethylenoxid.
nach dem Hantzsch-Widman-System.

Das einfachste Oxacyclopropan ist das Ethylenoxid.
nach der Austauschnomenklatur.

Aufgrund der in einem Dreiring herrschenden Ringspannung (ca. 115 kJ/mol) kann der Ring durch einen nucleophilen Angriff auf ein C-Atom relativ leicht geöffnet werden, daher auch die hohe Reaktionsfreudigkeit.

Werden mehrere Epoxid-Segmente polymerisiert, dann enstehen Polyepoxide, auch Epoxidharze.
Diese werden als Klebstoff oder in Komposit-Werkstoffen verwendet.

 
Einige Epoxidharze, besonders Polymere aus Bisphenol sind hochgradige Allergene.

 
Bisphenol wird als Hauptbestandteil bei der Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen (z. B. für Compact Discs, Plastikschüsseln, Babyfläschchen) und Epoxydharzlacken (z. B. für Beschichtungen von Konservendosen und Folienverpackungen) verwendet.

Bisphenol A ist ein Xeno-Estrogen mit estrogenähnlicher Wirkung und steht im Verdacht, gesundheits- und erbgutschädigend zu sein.

Es wird in der Gruppe der Endokrine Disruptoren geführt, d.h.,
Stoffe die wie Hormone wirken und so das Gleichgewicht des hormonbildenden endokrinen Systems stören können.

Es stört nicht nur die Sexualentwicklung, sondern auch die Gehirnentwicklung bei Mäusen und Vögeln.

Aktuellen amerikanischen Untersuchungen zufolge könnte auch die zivilisatorische Fettleibigkeit darin eine der Ursachen haben.